Die eine starb an gebrochenem Herzen, die andere gab ihr Herz für ihr Kind hin. Die Rede ist von Mignon, der geheimnisvollen Figur aus Goethes »Wilhelm Meister«, und von Rose, einem elfenartigen Wesen aus »Die Pilgerfahrt der Rose« des heute völlig vergessenen Autors Moritz Horn. Beide Frauenfiguren nehmen auf bewegende Art und Weise Abschied von der Welt, und sie inspirierten Robert Schumann zu zwei berührenden Werken für Solisten, Chor und Orchester bzw. Klavier. Beide, das »Requiem für Mignon« und die Märchendichtung »Der Rose Pilgerfahrt«, waren einst äußerst beliebt – heute führen sie ein Schattendasein in Schumanns reichem OEuvre. Umso mehr darf man sich freuen, dass András Schiff beide Werke nun im Rahmen seines SHMF-Künstlerporträts präsentiert, und das mit einer hochkarätigen Besetzung unter der Leitung des großen Schweizer Oboisten, Komponisten und Dirigenten Heinz Holliger.